Dienstag, 30. Dezember 2008

Die Grosse Ueberraschung, der Norden Thailands

Mein erster Besuch in Thailand. Alles, was ich bisher ueber dieses Land gehoert hatte war Strand, Tsunami und natuerlich Sextourismus. Aber zuerst einmal wurde ich mit einem ganz anderen Thailand ueberrascht.

Der Grenzubergang Huay Xay , Laos - Chiang Kong, Thailand, verlief absolut unproblematisch.


Nachdem ich mit dem Boot angekommen bin, bekam ich gleich den Stempel fuer ein 30Tagesvisum in Pass.
Danach fuhr ich zuerst mal in die Stadt, habe ich mich gewundert, warum alle auf der falschen Seite fahren, bis ich merkte, ich bin auf den falschen Seite. In Thailand ist Linksverkehr.
Nachdem ich mich mit Wasser, Suesses und Thailaendisches Geld eingedeckt hatte, gings endlich wieder mit dem Fahrrad los.
Gleich wurde ich mit dem konfrontiert, was mir schon propheziet wurde, absolut steile Strassen. Die Thais scheinen wirklich die Strassen senkrecht zu den Hoehenlinien zu bauen, 12-14 % Steigung ueber mehrere Kilometer.
Die Gegend da oben Wo sich Thailand, Laos, China und Myanmar treffen, nennt man das „Goldene Dreieck“ sehr beruehmt duurch den Opium Schmuggel. Heute eine Touristenattraktion.

Sop Ruak, ist ein einziger Jahrmarkt, nicht nur das Dreieck ist golden, sondern auch die Buddhas, Elefanten... nix wie weg. Hier hiess es auch entgueltig vom Mekong nach 2 ½ Monaten Abschied zu nehmen.
Es waren noch ca 40 km bis zur naechsten Stadt, zum Glueck nur noch ein Berg. Vorbei ging es an verschiedenen „Resorts“, schoen angelegte Anlagen, sah alles sehr teuer aus. Eigentlich haette es mir reichen koennen, vor Dunkelheit in Mae Soi anzukommen, wenn da nicht Tricia gewesen waere. Die erste allein reisende Frau auf dem Fahrrad, kam mir entgegen, kann man ja nicht einfach so vorbei ziehen lassen. Sie ist Australierin, war zuerst in Schweden, bekam keine Verlaengerung fuer ihr EUVisum, war dan in Kroatien und flog dann nach Suedostasien. 6 Monate war sie bisher unterwegs, wollte aber bald wieder heim. Da langsam die Sonne unterging, war der Erfahrungsaustausch relativ kurz. Hauptsache noch e-mail Adressen ausgetauscht.
Bei wirklich goldenem Sonnenuntergang hinter den Bergen ging es dann sehr schnell nach Mae Sai. Im Dunkeln habe ich noch ein Guesthouse gefunden und einmal den Nachmarkt rauf und runter und ich war auch satt.
Mae Sai liegt ganz im Norden und hat eine Grenzuebergang zu Myanmar. Dieses Land war nie auf meiner Liste, da soweit ich informiert war, man in das Land nur fliegen konnte, was fuer mich nicht in Frage kam. Darum war ich recht erstaunt, dass die Grenze offen war. Wie ich dann spaeter erfahren habe, kann man da auch nicht so einfach von Ort zu Ort radeln. Auch wenn es ein sehr schoenes Land sein soll, alle politischen Informationen, die ich darueber gehoert hatte, haben mich nicht dazu ermuntert hinzugehen.
Eine wahre Prachtstrasse fuehrt auf thailaendischer Seite zum Checkpoint, als ob die Thais den Burmesen zeigen wollten, schaut mal wie gut es uns geht. Genau so wie wenn man von der Mongolei nach China kommt. Nach ein paar Kilometern ist es vorbei mit der Herrlichkeit und das wahre Elend kommt zum Vorschein.
Nachdem ich den Vorteil, wieder in einem „westlichen“ Land zu sein, genossen hatte und in einem riesigen Supermarkt eingekauft hatte, fuhr ich nach Westen in die Berge

Hier gab es ein Wasserfall an dem anderen (wenigstens die Wegweisser dahin), dazwischen heisse Quellen und fast alle hatten sein Resort drum rum. Sehr touristisch alles, aber nichts los. Wie sollen auch die Touristen herkommen, wenn der Flughafen in Bangkok und Chiang Mai geschlossen sind. Kann ja nicht jeder Fahrrad fahren.
Die Steigungen waren hier sehr moderat, konnte alles fahren, wenn es sein musste in Schlangenlinien, auf den leeren Strassen kein Problem.
Auf einer Bergkuppe waren Touristenstaende aufgebaut. Eigentlich wollte ich nur kurz halten und schauen, aber gleich wurde ich von 2 alten Frauen in der Tracht der Bergvoelker richtig gehend ueberfallen. Taschen, Armbaender etc wollten sie mir andrehen, haben mein ganzes Fahrrad damit vollgehaengt, ich habe sie kaum mehr los bekommen.
Als ich auf der anderen Seite den Berg wieder unten gewesen bin, war ich praktisch wieder an der Grenze zu Myanmar, in einem Staedtchen names Thaton. Touristen starten von hier Bootstouren nach Osten und Sueden. Ich brauch das nach 2 Tagen Mekong nicht mehr. Morgens im Nebel bin ich noch ein paar Kilometer nach Sueden, bis die Strasse wieder so gross wurde und fuhr dann wieder Richtung Osten.
Da man hier kein gutes Kartenmaterial bekommt, muss man sehr flexibel sein. Strassen, die ich fahren wollte, existierten nicht, Strassen, die ich fuhr, waren nicht eingezeichnet. Auch irgendwelche Schattierungen die auf einen Berg hinweisen koennten, waren nicht vorhanden. So wird man immer wieder ueberrascht. Selten, aber doch so, dass man es gut ertragen konnte kamen Essensstaende. Auch am Abend fand man etwas zum Schlafen, deswegen war es nicht so tragisch.
Irgendwann kam ich dann in Chiang Mai an, die groesste Stadt da oben im Norden, mit unzaehligen Tempel. Da es von Touristen als Ausgangspunkt fuer Touren im Norden ist, gibt es auch sehr viele Guesthaeuser, Restaurants etc. Wenn man von Luang Prabang kommt, braucht man hier nicht auch nochmals Tempel sehen. Obwohl, es gibt ein paar seltenere Exemplare aus Holz mit schoenen Schnitzereien.
Die eigentliche Attraktion ist der Nachtmarkt. Frueher stoppten hier die Yunnanesen auf ihrer Handelsroute von China nach Myanmar. Heute wird der Markt von grossen Konsumtempeln eingesaeumt. Die wohlbekannten Fast-Food Ketten fehlen auch nicht. Frauen in der Tracht der Bergvoelker versuchen einem Souveniers anzudrehen.
Eigentlich nicht das, was man unbedingt braucht.
Gerade als ich in Chiang Mai war, war Koenigs Geburtstag. Im ganzen Land fanden Veranstaltungen statt. Auf der Herfahrt konnte ich einige Proben sehen. In der Stadt wurde alles schon Tage vorher schoen hergerichtet.

Morgens schon vor 6 Uhr wurde ich von buddhistischem Gesang geweckt. Wahrscheinlich alle Moenche der Region haben sich gerade auf der anderen Strassenseite von meinem Guesthouse versammelt. Zum Spenden geben haben sich viele Buerger eingesammelt. Plastiktueten voll von Lebensmittel haben sie hergeschleppt. Die Moenche haben sich aufgereiht und nahmen alles entgegen.
Es wurden Voegel in kleinen Kaefigen verkauft. Mich wunderte, was das denn soll. Ein kleiner Junge durfte ein Kaefig mit 2 Voegeln kaufen. Dann war's mir klar. Wenn man sie frei laesst bringt das nicht nur den Voegeln sondern auch dem Befreier Glueck.
Wegen Koenigs Geburtstag war einiges geschlossen, wie Post und Museen, einige Punkte meiner Liste blieben unerledigt.
In Thailand gibt es zwei verschiedene Arten von Internet Cafes. Eines fuer Touristen, langsam und teuer und die andere fuer Kids zum Spielen, sehr billig, sehr schnell mit sehr bequemen Sesseln, entweder quitschgruen oder grellgelb. Die letzteren sind ausserhalb des Stadtzentrums. Meine Blicke dafuer sind inzwischen so geschaerft, dass ich sie fast ueberall finde. So fand ich mich mal wieder zwischen lauter maennlichen Jugendlichen wieder, die alle ausnahmslos spielten. Das stoerte mich weiter nicht, ich zog den Kopfhoerer auf, hoerte Radio und schrieb meine e-mails.
Abends gab es dann nochmals Tanz fuer den Koenig mit schoener Beleuchtung und Feuerwerk

Fuer die Strecke zwischen Chiang Mai und Bangkok nehmen die meisten Radfahrer den Zug, es gibt hauptsaechlich grosse Strassen mit viel Verkehr. Ich hatte mal wieder Glueck, fand ein kleines Straesschen ohne Verkehr, fuer Lastwagen gesperrt. War natuerlich nicht auf meiner Karte eingezeichnet.
Je suedlicher man kommt, desto niedriger und seltener werden die Berge. Nur ein Huegel war zu erklimmen.
Kurz vor Lampang gab es ein „ Elephant Conservation Center“. Da es gerade mittag war, Zeit fuer eine Pause, dachte ich, das ist eine nette Abwechslung. Hier werden Elefanten fuer den Arbeitseinsatz im Wald trainiert und gepflegt. Alles war voll von Schulkinder, schon verwunderlich, es war Samstag. Bevor ich mir die Show angeschaut habe, bin ich zum Elefantenkrankenhaus. Es war schrecklich die alten Elefanten mit ausgerenkten Schulterblaetter und gebrochenen, krummen Beinenn zu sehe.

Daran sieht man, wie hart die Elefanten wirklich arbeiten muessen. Es ist nicht alles nur Spielerei wie in der Show dargestellt wurde.
Diese war eigentlich recht gut aufgebaut. Zuerst sah man Elefanten, wie sie Baumstaemme aus dem Wald ziehen und aufeinander schichten. Der zweite Teil war mehr Touristenattraktion. Da liesen sie dann die Elefanten Musik machen, auf Trommeln und Xylophonen, und malen. Wie sie das machen, frage ich mich, denn Elefanten sind fast blind.
Die Stadt Lampang war voll von Autoschlangen. Keine gute Zeit, um ein Zimmer zu suchen. Lauter verstopfte einbahnstrassige Gaesschen. Gerade als ich dachte, ich sollte mal langsam in den Hotels nach den Preisen fragen, sah ich drei bepackte Raeder vor einer Bar stehen. Gleich bin ich rein und fragte, ob sie schon eine Unterkunft haetten. Die drei junge Polen lachten nur los und meinten, alles sei absolut ausgebucht. Ein Einheimischer hatte ihnen gerade noch ein Zimmer gefunden. Die Frau meinte dann, wenn ich nichs mehr finde, kann ich auch bei ihnen mit uebernachten. Gleich bin ich losgezogen. Entweder war schon ein grosses Schild „Full“ angebracht oder man rief es mir schon entgegen. Einheimische, die mir helfen wollten, gaben auch bald auf. Am naechsten Tag fand hier ein riesiger Schuelerwettbewerb im Trommeln statt. Schueler, Lehrer, Eltern belegten jedes Bett in der Stadt. Also bin ich zurueck zu den Polen und zu viert bezogen wir ein 2 Bett Zimmer. Da ich ja Isomatte und Schlafsack dabei hatte, kein weiteres Problem.
Zusammen sind wir dann hier auf den Nachtmarkt. Nicht nur der Markt, sondern die ganze Stadt hat mir viel besser als Chiang Mai gefallen. Es wurden wesentlich originellere Sachen angeboten. Eine art Subartkultur floriert hier. In der Stadt gibt es noch die alten Holzhaeuser, die in Chiang Mai schon lange abgerissen wurden.
Es war recht nett mit den 3 sehr netten Polen. Am naechsten Tag machte ich mich frueh auf, die anderen drei blieben liegen, wollten hier bleiben und zu dem Festival gehen.
Da die Drei von Bangkok gekommen sind, konnten sie mir nuetzliche Tipps bezueglich Uebernachtungen und Strassen geben.
Man merkt richtig, dass hier wenig Touristen unterwegs sind, ich bin wieder einmal die Attraktioin. Aber mit netten Auswirkungen. Ein Auto hielt an und schenkte mir eine Flasche Wasser, das ist mir seit China nicht mehr passiert. Bei den Leuten, wo ich meine Nudelsuppe gegessen habe, bekam ich eine ganzen Strung von Bananen.
Dank den Polen wusste ich, dass gerade zur richtigen Zeit mein erster offizieller Campingplatz kommt. Das Resort ist ganz neu und hatte eigentlich noch nicht offen, aber die Frau war sehr freundlich und liess mich in der wunderschoenen Umgebung mein Zelt aufschlagen. Zuerst bekam ich ein Empfangsbier, dann noch etwas zum Essen und ein Fussbad mit Wasser aus Mineralquellen. Es tut gut sich ab und zu so verwoehnen lassen.
Vor Bangkok kamen noch ein paar interessante Staedte. Nachdem ich von den letzten „tollen“ Staedten entaeuscht gewesen bin, waren diese eine besondere Ueberraschung.
Zuerst Sukhothai, die Hauptstadt des ersten thailaendischen Koenigreichs, mal wieder ein Weltkulturerbe, aber das hatte ich ja jetzt schon oefters und es war mir nicht immer verstaendlich.
Zum Glueck kam ich schon frueh am Nachmittag da. Ich hatte naemlich keinen extra Tag eingepant, wusste ja nicht, was mich erwartet. Verschiedene Tempel des 13. Jh sind von einem wunderschoenen Park umgeben.
Am naechsten Tag ging es weiter nach Kamphaeng Phet, wo mich fast das gleiche erwartete. Historisch gehoeren Sukhothai und Kamphaeng Phet zusammen. Sukhothai ist aber bis in die heutige Zeit bedeutendter, darum auch feudaler angelegt. Kamphaeng Phet ist verwildeter.

In dem riesigen Park kann man wunderbar Fahrrad fahren und die Ruinen bewundern. Es ist erstaunlich, dass man auf den Stufen der Tempeln rauf und runter steigen darf. Man sieht, es kommen noch nicht viele Touristen hierher. Bei jedem Schritt proeckelt etwas ab und bald ist nichts mehr von den Tempeln uebrig.
Dank der Ebene und des leichten Rueckenwindes, kam ich recht schnell vorwaerts, aber nicht so schnell, dass ich mit dem amerikanischen Paerchen auf dem Tandem mithalten konnte. Da sie auch nur ein paar Wochen in Thailand unterwegs waren, hatte sich ihr Gepaeck auf 2 Satteltaschen beschraenkt. Wie meistens bei Tandems sass der Mann vorne und hat gestrampelt, die Frau hinten hat mich gut unterhalten. Ich strampelte nebenher und wollte ja auch ab und zu etwas sagen. Nach ca 10 km gab ich auf und lies sie ziehen.
Eines meiner Leibspeisen ist Reis mit Kokos, Zuckerrohr und Bohnen. Die Pampe wird in ein Bambusrohr gesteckt und auf dem offenen Feuer gegart. Danach wird die Bambusstange abgehobelt, damit mit man wenn man an den Inhalt kommen will, einfach den Bambus abschaelen kann.
Nach dem Rennen mit dem Tandem, das mich ganz schoen Energie gekostet hat, sah ich ein paar Frauen am Wegesrand sitzen und diese Delikatesse zuzubereiten.
Sofort habe ich gehalten und wollte eigentlich eine Stange kaufen. Ging nicht, sie wollten sie mir unbedingt schenken. Die Haltbarkeit dieser Koestlichkeit in meinen Haenden ist recht gering. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch einen recht hungrigen Eindruck gemacht, deswegenn bekam ich gleich noch eine fuer den Weg.
Im Gegensatz zu Laos, hier merkt man schon hunderte Kilometer vor der Hauptstadt, wie der Verkehr zunimmt. So viel Verkehr war ich einfach nicht mehr gewohnt und nichts fuer meine Nerven. Dann lieber doch einen Umweg auf kleineren Strassen. Das hat sich dann auch wirklich gelohnt. Kein Verkehr und gute Verpflegung. Entlang einer Strasse wurden Unmengen von Wassermelonen zu Pyramiden aufgeschichtet. Wieder einmal habe ich angehalten und wollte eine kaufen. Wie tags zuvor bekam ich sie geschenkt und da ich sie wieder recht schnell weggeputzt habe, bekam ich eine der groesseren geschenkt.
Diese Kilos habe ich doch gerne zusaetzlich mit mir herumgeschleppt.
Wegen den Umwegen auf den kleineren Strassen, habe ich es nicht mehr zu der naechsten historischen Stadt geschaft. Da es dort nichts fuer mich zum Uebernachten gab, hat man mich zu der Tempelanlage gebracht. Schon frueher habe ich gehoert, dass man dort campen kann, habe es aber bisher unterlassen, da ich es nur als Notloesung sah.

Da ich von Thais hierher gebracht worden bin, die mit dem Moench sprechen konnte, der gleich zugestimmt hat, war es OK fuer mich.
Hier war ich nicht die erste, die ihr Zelt aufgeschalgen hatte. Es standen schon ca 4 Zelte oder einfach Moskitonetze da. Einige Thais mit ihren riesigen Pickups haben sich es hier schon gemuetlich gemacht. Leider habe ich sie nicht fragen koennen, warum sie hier uebernachten. Irgendwie haben sie mich an die neuen Obdachlosen in USA erinnert, die ihr Haus verloren haben und nun mit ihren riesigen Autos auf Parkplaetzen schlafen. Wahrscheinlich waren diese hier Haendler. Ausser meinem Vorrat an Instantnudels hatte ich nichts mehr zum Essen und fuer meinen Kocher hatte ich kein Brennstoff. Kein Problem, die Thais haben mir schnell Wasser gekocht. Dafuer habe ich meine Melone mit ihnen geteilt. Mit Handzeichen und rudimentaerem Englisch konnte wenigstens die Basiskommunikation stattfinden. Das wichtigste ist immer noch, ob ich alleine reise, ob ich verheiratet bin und ob ich Kinder habe.
Das dauerte aber nicht lange, da ich recht fertig war. Mit dem Gesang der Moenche bin ich bald eingeschlafen, aber auch wieder frueh, viel zu frueh, ungefaehr um 4:30 wieder aufgewacht. Zum Glueck waren meine Oropax gleich griffbereit, eine Stunde spaeter ist immer noch frueh genug.
Lop Buri, die naechste historische Stadt, war nicht mehr weit. Hier gibt es nur in paar Tempelruinen in der Stadt. Dafuer rasen Affen ueberall herum.
Die letzte Stadt vor Bangkok war Ayutthaya, auch Weltkulturerbe, wirklich lohnenswert anszuschauen. Auf dem Weg dorthin waren grosse Strassen kaum mehr zu vermeiden.
Die Strassen haben hier breite Seitenstreifen und die thailaendische Autofahrer sind weitaus besser als die der anderen Laender, darum ist die Ueberlebenschance relativ gross.
Die Stadt, auch ehemalige Hauptstadt Thailands, liegt praktisch auf einer Insel, umschlossen von drei Fluessen. Aus zeitlichen und preislichen Gruenden habe ich mir hier nur eine Tempelanlage angeschaut, Wat Phra Mahathat. Hier gibt es den von Wurzeln umrankten Buddhakopf.

Fuer eine grosse Schau, leider nur auf Thai, wurde Buehne, Lichtanlagen und Feuerwerk aufgebaut. Die Lichteffekte und Feuerwerk ueber den Ruinen konnte ich spaeter noch von aussen geniessen.
Eine Radfahrerin aus Bangkok, mit der ich Kontakt aufgenommen hatte, schickte mir eine recht detailierte Wegbeschreibung, wie ich am Besten nach Bangkok komme. Der erste Teil war auch noch sehr schoen, auf kleinen Strassen entlang von kleinen Kanaelen. Da Sonntag war, waren auch viele Rennradler aus Bangkok unterwegs, die mir dann noch vor Ort die besten Wege sagen konnte. Ungefaehr 30km vor der Hauptstadt war es dann vorbei mit der Herrlichkeit. Bis zur Stadt gab es nur noch 6 spurige Autobahnen, auf denen man aber auch Fahrradfahren darf.
Das richtige Chaos begann aber in Bangkok. Vierspurige Strassen, mit einem unueberwindbaren Mittelstreifen. Fuer Fussgaenger gab es Bruecken, unueberwindbar fuer mich mit dem beladenen Fahrrad. Wenn ich in der falschen Richtung oder rechts abbiegen musste, musste ich zuerst kilometer weit bis zum naechsten U-turn fahren. Recht nervig. Irgendwann war ich endlich auf der Strasse die mich gerade wegs zu meiner Herberge hier brachte, nicht weit von der Haupttouristenmeile Kaosan. Das hier ist schon ein ganz anderes Pflaster, das entspricht eher dem, was man von Thailand hoert. Eine Bar an der anderen.
Da ich mal wieder wegen einem Paeckchen laenger hier bleiben musste, als geplant, wollte ich die Zeit nutzen und Visas fuer meine weitere Reise besorgen. Nicht ganz erfreulich das ganze. Die Visapolitik der verschiedenen Laender entzieht sich meiner Logik. Es scheint, sie haben etwas gegen Reisende. Fuer Indonesien bekommt man ein 2 Monatsvisum, wenn man mit dem Flugzeug einreist. Kommt man mit dem Boot hat man nur 1 Monat zur Verfuegun, was man auch nicht verlaengern kann. Aehnliches macht jetzt auch Thailand. An der Grenze bekommt man nur noch 14 Tage, am Flughafen 30 Tage.
In der australischen Botschaft wollte ich nur ein paar Informationen. Hier hat man mir wenigstens Hoffnung gemacht, dass es nicht aussichtslos ist, ein Jahresvisum fuer diesen Kontinent zu bekommen.
Das laestigste an dem Kambodscha Visum war die Fahrt zur Botschaft. Diese wurde von der Innenstadt 14 km ausserhalb verlegt Auf dem Weg dorthin hatte ich meinen ersten Unfall. Ein grosser, schwarzer Volvo hat mich ueberholt und ist dann vor mir links abgebogen (Linksverkehr). Ausser ein paar blauen Flecken und einem blutigen Ellbogen hat es mir nichts gemacht, aber ich hoffe sein Auto hat einen schoenen langen Kratzer. Sein Kommentar:”I am sorry, but accidents happen every day”. Idiot. Er fragte mich, ob er mich irgendwo hin bringen kann, ich meinte nur, er solle mir aus den Augen gehen, junger Schnoesel mit pomadisiertem Haar. Die Polizei stand nur daneben, hat sich nicht gross dafuer interessiert.
Zum Glueck bekam ich innerhalb von 20 Min das Visum, so musste ich den Weg nur einmal zurueck legen.
Es gibt eigentlich wenig Firmen, fuer die ich Werbung machen wollte, aber eine von der ich absolut ueberzeugt bin ist Ortlieb. Nachdem mein Kabel fuer die Halterung der Lenkradtasche gerissen ist, haette ich gleich ein Ersatz zugeschickt bekommen. Ich wollte aber lieber weiter und es in Bangkok abholen. So habe ich mich hier mit dem Ortlieb Haendler fuer Thailand getroffen. Nicht nur das Kabel habe ich bekommen, sondern auch Adapter fuer die Halterung meiner Radtaschen.Ausserdem bekam ich noch von seinem Angebot 2 Paar wunderbare Fahrradsocken. Falls jemand nach Thailand kommt und noch etwas braucht, hier der link zu seiner Webseite
In der Zwischenzeit ist auch Jens, den ich in Luang Prabang getroffen hatte, in Bangkok eingetroffen. Mit ihm war ich am Abend verabredet. In Rekordzeit ist er durch Laos, Kambodscha und Thailand gerast. Nach 6 Monaten auf dem Fahrrad war auch fuer ihn in Bangkok Schluss.
Nachdem ich 2 Tage lang kreuz und quer durch Bangkok dueste, saemtliche Embassies und einige Konsumtempel besucht hatte, beschloss ich am dritten Tag mein Fahrrad stehen zu lassen und zu Fuss mal endlich die Sehenswuerdigkeiten der Stadt zu besuchen. Nach all den Tempels, erweckte nur noch der Palast mein Interesse. Der ist wirklich sehr beeindruckend. Sehr viel Gold und Smaragd, mit riesigen Statuen.

Dann konnte ich endlich diese Stadt verlassen, wirklich kein ideales Territorium fuer Radfahrer. Zuerst musste ich aber ganz in den Norden, wo ich 2 Paeckchen abholen konnte, die mir Freunde zugeschickt hatten. Endlich hatte ich z.B neue Bremsbloecke, auch Weihnachtsbroetchen und ein besseres Buch fehlten nicht. Noch vollbepackter als sonst machte ich mich auf den Weg Richtung Osten nach Kambodscha.

Ich wuensche allen Lesern und auch den Nichtlesern alles Gute fuer das Neue Jahr!

Bei dieser Gelegenheit moechte ich mich bei all denen bedanken, die mich sehr tatkraeftig unterstuetzen. Ohne sie waere die ganze Reise kaum machbar. Auf jedenfall muesste ich noch auf viel mehr von zu Hause verzichten. So hatte ich sogar Weihnachtslebkuchen an Heilig Abend. Vielen Dank fuer Alles.

Freitag, 12. Dezember 2008

Fahrrad EldoRADo Nord Laos

Der Abschied von Vientiane war nicht einfach, aber ich dachte, wenn ich jetzt nicht gehe, bleibe ich hier ewig haengen. Es ist nicht nur ein nettes Staedtchen, sondern es gibt auch ganz schoen viele Moeglichkeiten zu arbeiten. Aber dafuer bin ich mal wieder mit schoenen Tagen auf dem Fahrrad belohnt worden. Mir wurde immer gesagt, dass die Strecke zwischen Vientiane und Luang Prabang sehr bergig sei. Deswegen habe ich sehr viel Zeit eingeplant, aber die ersten Tage wartete ich vergeblich auf Steigungen. Schoen gemuehtlich ging es leicht huegelig and Fluessen und Seen (Stausee) vorbei.




An den Strassenraendern wurde mal wieder all das angeboten, was so alles darin kreucht und fleucht. Erst am zweiten Tag sah ich immer mehr von den fantastischen Bergen, bis ich sie in Vang Vieng direkt vor der Nase hatte.

Der Norden Laos scheint ein Eldorado fuer Fahrradfahrer zu sein. Radler aller Welt treffen sich hier, ob von China, Vietnam, Kambodscha oder Thailand kommend, der Norden Laos ist das Highlight. Drei hollaendische Paerchen, alle so zwischen 55-65 Jahre habe ich an einem Tag getroffen. Eins erst in Vang Vieng, so hatte man genuegend Zeit um Informationen auszutauschen. Sie wussten danach die besten Plaetze zum Schlafen Richtung Vientiane und ich weiss jetzt meine Etappen bis Luang Prabang.
Schon um 14 Uhr kam ich in Vang Vieng an, zum Glueck, so hatte ich genug Zeit um mich umzusehen und zu beschliessen, hier muss ich keine 2 Naechte bleiben. Die Stadt besteht aus einem Pub an dem anderen, in jedem laeuft eine andere DVD, dazwischen hat es Reiseagenturen, in denen man Tubing, Kayaking, Rafting und solche Sachen buchen kann, daneben sind noch Internetcafes und Backpackers Hostels.
Eigentlich haette ich ja schon auch mal wieder gerne etwas auf dem Wasser gemacht, der Fluss hatte aber kaum Stroemung, da ist eine Schlauchfahrt recht uninteressant.
Aber ohne Frage, die Gegend drum herum ist wunderschoen.

Mit am Schoensten ist mein Schlafplatz. Endlich konnte ich mein Zelt wieder aufstellen. Auf der anderen Seite vom Fluss, weg vom ganzen Rummel. Nur musste ich da zuerst mit bepacktem Fahrrad ueber diese Bruecke kommen.

Je weiter ich nach Luang Prabang kam, desto mehr wurde mir bewusst, warum das ein Fahrradfahrerparadies ist. Vor lauter Schoenheit der Landschaft vergisst man schnell jegliche Strapazen.


Erst recht, wenn man am Abend einen Bungalow mit heissen Quellen beziehen kann, sind alle Muehen wieder weggewaschen.
Als ich da so drin sass und es mir gut gehen liess, fuhren Radler vorbei. Das konnte ich ueberhaupt nicht verstehen, auch wenn sie den Berg runter fahren. So eine schoene Uebernachtungsmoeglichkeit finden sie nicht mehr so schnell.

Wie mir schon prophezeit worden ist, nach den heissen Quellen, fing die Steigung erst richtig an.
Das muss man zuerst mal hinbekommen, 26 km in 5 Stunden! Nein nicht zu Fuss, mit dem Fahrrad! Da ich wusste, dass es 1000 hm aufwaerts geht und nach 26 km eine Uebernachtungsmoeglichkeit gibt, die Einzige fuer laengere Zeit, hatte ich es auch ueberhaupt nicht mehr eilig.
Die vielen Kindern erleichtern einem das Fahrradfahren sehr. Einerseits ist es sehr erheiternd sie nakend winkend am Strassenrand zu sehen, die etwas groesseren haben ein recht hartes Leben dort oben. Was sie bergauf und bergab schleppen muessen, dagegen ist das bisschen Fahrradfahren nichts.


Was sie alle besonders moegen ist die Hand austrecken und ich muss mit meiner Hand dagegen schlagen. Manche holen richtig aus, dass es trotz meiner Handschuhe weh tut. Die Kleinen aber lachen und freuen sich. Bei meinem Tempo den Berg hoch koenne sie gut nebenher laufen.
Frueher war die Strasse sicher durchgehend geteert. Heute wird sie immer wieder mit Schotter unterbrochen, das kann recht unangenehm werden, bergauf wie bergab.
An einer Stelle ist die Strasse abgebrochen. Es scheint der ganze Hang ist abgerutscht. Daneben stehen noch Huetten. Wie lange stehen die so noch? Standen daneben auch mal Huetten?
Es war erst kurz noch mittag als ich in dem Ort mit der Uebernachtungsmoeglichkeit ankam. Weiterfahren haette in Stress ausarten koennen, ausserdem war ich viel zu frueh in meinem Zeitplan.
Die einzige Daseinsberechtigung der Stadt ist die Abzweigung der Strasse zu dem
"Plain of Jars"(Ebene der Tonkruege)

Taeglich fahren hunderter von Bussen hier durch, alle halten hier. Die Stadt besteht hauptsaechlich aus Marktbuden, Essenstaenden und Restaurants. Zwei kleine Gasthaeuser gibt es auch noch, das reicht auch. Kaum jemand verbringt die Nacht hier, alle wollen schnell weiter zu den Touristenattraktionen.
Fuer mich gab es eigentlich nicht viel zu tun, ein paar mal schlenderte ich um die Marktbuden und bestaunte die trachttragenden Frauen der Bergvoelker.

Hier eines der wichtigsten Kuechenutensilien, der Bastkorb. In dem wird das gemacht, was jeder guten Hausfrau passieren kann, klumpiger, klebriger Reis, hier ein echter Leckerbissen "khao nio"

Am naechsten Tag blieb es dann auf dieser Hoehe, mehr oder weniger, es ging immer wieder bergauf und bergab, sonst waere es ja langweilig, vorbei an wunderschoenen Weihnachtssterne, das einzige mit den Mandarinen, was mich an Weihnachten erinnert.
Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Uebernachtungsort. Hatte mal wieder genug Zeit um die Aussicht geniessen zu koennen.

Dieser Ort war genaus so wie der Vorhergehende, nur diesmal habe ich Anne und Ollie wieder getroffen. Sie nahmen von Vientiane nach Luang Prabang den Bus und wollten die Strecke zurueck mit dem Fahrrad fahren. Die ganze Zeit habe ich mir ueberlegt, wann wir uns treffen. Voellig erledigt kamen sie am Abend kurz vor Sonnenuntergang an. So konnten wir noch zusammen Abendessen, war eine sehr nette Abwechslung.

Der letzte Abschnitt nach Luang Prabang war mit am Schoensten. Ich wusste ja ganz detailiert was mich erwartet. Lange Anstiege und lange Abfahrten, wobei die Abfahrten ueberwiegten.
Gestartet bin ich bei Kaelte im Nebel. Ungefaher 150 Hoehenmeter tiefer war ich zwischen Wolkenschichten.


Es sah fantastisch aus, wie der Nebel unter mir in den Bergen hing. Kurz darauf ging es durch diese Nebelschicht, bis ich 1000 meter tiefer ueber den Fluss fuhr, der wahrscheinlich fuer dieses tiefe Tal verantwortlich ist, um auf der anderen Seite wieder 1000 m in 15km hoch fahren konnte. Wenn man dabei so die Landschaft geniessen kann, ist das alles kein Problem. Ausserdem war die Steigung recht moderat und es war noch nicht so heiss. Danach gings wieder runter.
Gerade als ich mir ueberlegte, ich sollte mir vielleicht noch vor Luang Prabang Bananen besorgen, wegen den Touristenpreisen in den Staedten, kam mir dieses Weibchen den Berg hoch, mit einem Korb voll Bananen auf dem Ruecken.


Schnell habe ich angehalten und ihr klar gemacht, dass ich ein paar Bananen moechte, woraufhin sie mir einen ganzen Staude gab. Recht entgeistert schaute sie mich an, als ich ihr dafuer Geld gab. Vielleicht waere sie schon damit zufrieden gewesen, dass ich ihr mindestens ein Kilo Last abnahm.
Obwohl nochmals einen Huegel vor Luang Prabang kam, war ich schon kurz nach 13 Uhr in der Stadt, dabei habe ich mich schon so auf einen ganzen Tag fahrradfahren gefreut. Diese Stadt hat mal wieder keine Strassenschilder. Man kann sich nur an den hunderten von Wats (Tempel) orientieren, die auch auf den Stadtplan angezeichnet sind. Der Vorteil wenn man so frueh in einer Touristenstadt ankommt ist, dass die letzten Gaeste schon ausgecheckt und die neuen Busladungen von Touristen noch nicht angekommen sind. So fand ich ein sehr nettes, guenstiges Guesthouse in bisschen ausserhalb der Altstadt. Jens, ein junger deutscher Radler, ist mir einfach gefolgt. Er kam von der Tuerkei ueber den Kamakorum Highway und China von Norden nach Laos. Mit ihm habe ich spaeter die Stadt erkundet und durch den Nachtmarkt gefuttert, wie es sich fuer Fahrradfahrer gehoert. Am naechsten Tag fuhr er weiter Richtung Vientiane, fuer ihn ist auch in Bangkok Schluss und ich bin nur schlapp herumgehangen, habe mir wahrscheinlich bei der Esserei wieder mal was eingefangen, war aber nicht weiter schlimm, tags darauf war es auch wieder vorbei, da traf ich Klaus als ich mit dem Fahrrad zu einem der schoensten Wasserfaeller der Gegend unterwegs war. Er hatte das gleich vor. Auch er gehoert zu den Bangkok, Laos, Kambodsch, Bangkok Radler.



Die Wasserfaelle werden immer wieder durch Pools unterbrochen, in denen man auch baden kann. Da ich gehoert habe, dass es hier Blutegel geben sollte, habe ich lieber von vornherein verzichtet. Ich habe lieber die Wasserfaelle so genossen.



Auch Klaus machte sich am naechsten Tag auf den Weg nach Vientiane und ich habe mich endlich aufgemacht die vielen Tempel in der Stadt zu besuchen.

Allerdings haben mich die hohen Eintrittspreise doch davon abgehalten, mehrere zu besuchen. Die meisten habe ich von aussen begutachtet


Nur bei den wichtigsten habe ich auch einen Blick nach innen geworfen. Mir hat das dann auch gereicht.

Hoch ueber der Stadt ist die Stupa Phu Si, das imposanteste war der Weg nach oben.


Mandarinen ueber Mandarinen. Der Duft erinnert mich an Weihnachten. In grossen Mengen werden sie hier am Ufer des Mekongs angeboten.

Die naechste Etappe wollte ich endlich mit dem Boot nehmen. Gleich 2 Tage auf dem Mekong stromaufwaerts zur Thailaendischen Grenze.



Als ich zum Boot kam, lagen schon die Fahrraeder eines deutschen Paerchens auf dem Dach. Meines wurde gerade dazu gebunden.
Einiges, was ich bisher ueber die Bootsfahrt hoerte, stimmte nicht. Am ersten Tag hatten wir im Boot sehr bequeme Autositze. Was allerdings stimmte, die Landschaft ist einfach fantastisch, als ob man durch ein Gemaelde faehrt, K.D. Friedrich laesst gruessen. Als die Sonne heraus kam und es ein bisschen waermer wurde, konnte man es sogar richtig geniessen. Am Morgen war es doch ein frisch und mit dem Fahrtwind richigehend kalt.

Das Ende der Regenzeit ist schon ein Weilchen vorbei, man siecht richtig, wie weit sich der Wasserspiegel in der Zwischenzeit gesenkt hat. Auf dem meist sandigen Ufer sind sehr interssante Konturen zu sehen. Eigentlich ein recht unwirtschaftliches Gelaende, abe man sieht wie Einheimische auf dem Sand allerhand Dinge, z.B. Mais anbauen. Das scheint sogar zu wachsen.

Am Ufer sind nur wenige Doerfer zu sehen, manchmal vereinzelte Huetten . Diese Siedlungen sind meist nur mit dem Boot zugaenglich, es gibt keine Strassen Wenn ich mit dem Fahrrad nach Huang Xai, dem Grenzort, gefahren waere, haette ich anstatt den 240km Wasserweg ungefaehr 540km auf dem Land fahren muessen.
In Pat Beng wurde zum Uebernachten halt gemacht. Es gibt hier in der Zwischenzeit genug Gasthaeuser und Restaurants um mit dem Ansturm von Touristen fertig zu werden.
Wahrscheinlich war der 2. Tag auf dem Mekong nur nicht mehr so interessant, weil er sich nicht sehr vom ersten unterschied. Nur, je enger der Fluss wurde, desto staerker die Stroemung. Komischerweis ging die Stroemung auch manchmal Flussaufwaerst. Mit all den Felsen im Wasser hoffte ich doch sehr, der Bootsmann faehrt die Strecke nicht zum ersten Mal . Die hohen Felsen ragen aus dem Wasser, die nicht so hohen enden noch unter der Wasseroberflaeche. So war das ganze eine schoene Slalomfahrerei.
Zu spaet um noch die Grenze nach Thailand passieren zu koennen, kamen wir in Huay Xai an. Machte aber nicht viel, auch hier ist fuer Touristen gesorgt. Ich war nur sehr muede, frage mich nur von was, nach all den ruhigen Tagen.
Am naechsten Tag hiess es dann das letzte Mal auf den Mekong, nur um den Fluss nach Thailand zu ueberqueren.
Sabadi Laos, war wirklich schoen hier!

Mittwoch, 19. November 2008

Nichts los im Sueden Laos

In einem Reisefuehrer von 2000 ist noch zu lesen, die Strasse in Kambodscha bis zur Grenze nach Laos ist so schlecht, dass sie nur von LKWs oder Jeeps passierbar ist. Ausserdem sei es viel zu gefaehrlich da es wegen der Schmuggelei viele Banditen in Grenznaehe gibt. Geschmuggelt wird immer noch, Waffen, Drogen und was weiss ich nicht alles. Aber die Strasse ist einer der besten in Kambodscha und die Banditen wurden wahrscheinlich zwangsumgesiedelt, wie so manch anderer hier, der in den Waeldern lebte, die jetzt Kautschukplantagen sind.

Nach 60km Punkt 12Uhr erreichte ich eine Huette mit einer Schranke ueber die Strasse: die Grenze. Voellig unkompliziert gings aus Kambodscha raus, Stempel in Pass und weiter. Ein paar hundert Meter weiter bei der 2 Huette musste ich fuer Laos wie ueblich eine Einwanderungskarte ausfuellen.
Das war ganz OK, eine kleine Pause am schattigen Plaetzchen. Da Sonntag war und die Grenzer eigentlich Wochenende haben, musste jeder 2 US Dollar zahlen, Ueberstunden. Auch keine schlechte Idee zusaetzlich an Geld zu kommen, nachdem saemtlichen illegale extra Stempel und Ein- und Ausreisegebuehren unterbunden wurden. Wahrscheinlich stecken immer noch die groessten Banditen in Uniformen.
Genau so, wie es in Kambodscha aufgehoert hatte, ging es in Laos weiter: gute Strasse, struppige Vegetation, wenige Leute und kein Verkehr. Ein paar Kilometer weiter endlich mal eine Abwechslung: Khone Phapheng, die Mekong Wasserfaelle. Es sollen anscheinend die groessten Wasserfaelle Suedostasiens sein, wenigstens was die Wassermassen betrifft. Ich wuerde es eher als Stromschnellen bezeichen. Der Mekong hat eigentlich kaum Gefaelle, wo soll das Wasser auch fallen.
Trotzdem wurde ein riesiger Park mit Souveniershops und Restaurants angelegt, als ob sie jederzeit mit Massen von Touristenstroemen rechnen wuerde. Ich war die einzige weit und breit.
Ich mich nicht gerade lange aufgehalten, hatte noch eine weitere Strecke vor mir. Bis zur Abzweigung nach Don Det, einer der "4 tausend Inseln" im Mekong waren es nochmals mehr als 20km, danach 3 km roter Matsch. Da lernt man die neu geteerte Strasse so richtig zu schaetzen. Nicht auszudenken wie es geworden waere, wenn seit Kratie esb immer so gewesen waere.
Die Ueberfahrt fing gleich mit dem Abenteuer an, Fahrrad und alle Packtaschen in das schmale, lange Boot zu verfrachten.

Die Ueberfahrt war sehr schoen, nur auch sehr kurz. In Don Det an Land, ist man gleich von Bungalows und Restaurants fuer Rucksackreisenden umzingelt. Nichts wie weg hier, quer ueber die Insel auf schmalen Feldwegen, ueber Stock und Stein. Ueber eine alte Eisenbahnbruecke, Hinterlassenschaft der Franzosen, ging es auf die Insel Don Khone. Dort fand ich einen schoenen ruhigen Bungalow, direkt an einer der Mekongfluesse.

Die Insel ist eigentlich ohne Strom, nur von 18 - 22 Uhr wird ein Generator eingeschaltet. Der richtige Ort an dem man mal wieder ausruhen kann. Fuer mich bedeutete einen Tag nicht radeln und die Viren koennen sich wieder austoben. Schnupfen, Hausten, schwindelig, wahrscheinlich auch erhoehte Temperatur. Zum Glueck hatte ich hier wirklich nichts zu tun, nur meine Haengematte auf der Veranda ueber dem Fluss auszukosten. War wirklich nett, den Booten zuzuschauen


Zwischen drin hat es mal so richtig gestuermt, geregnet und gedonnert, wirklich auch kein Wetter fuer groesser Aktivitaeten. Es war das erste mal seit Monaten, dass ich richtig gefroren und mein Sweatshirt angezogen habe. Am naechsten Tag war wieder alles vorbei und ich konnte wieder frueh morgens zurueck aufs Festland. Es war mal wieder erstaunlich, wie man einem kleinen Maedchen mit einer Wasserflasche eine Freude machen konnte.

Fuer die Rueckfahrt hatte ich ein Boot direkt von Don Khone, was den Vorteil hatte, die Fahrt dauerte viel laenger und war wunderschoen, durch die verschiedene Flussarme zu fahren. Die Beladung war aber noch abenteuerlicher, da 2 Fahrraeder mitgenommen wurden. Meines war zum Glueck zu unterst.


Auf den naechsten 150 Km bis Pakse, der ersten groesseren Stadt, war wirklich nichts los. Als zweites Laotische Wort, nach Sabadi, was Hallo bedeutet und jeder einem hinterher ruft, habe ich "Bo mi" gelernt, was so viel heisst wie "Gibts nicht". Eines abends habe ich verzweifelt nach essen gesucht, aber selbst in Restaurants hies es "Bo mi". Spaeter erfuhr ich, dass Lao Leute einem Politiker oder Funktionaer nachahmen, der durch konsequentes Nichtstun sehr viel Geld verdient. Dass man durch Arbeit eher zu Geld kommen koennte, soweit sind sie noch nicht. Dafuer hat man als Tourist seine Ruhe, keiner will einem etwas aufdrehen. Aber dass man von Fremden das Vielfache verlangen kann, wenn es dann mal was gibt, darauf sind sie auch schon gekommen.
Pakse hat mir nicht sehr gefallen, es war hauptsaechlich heiss und staubig. Nur die Abendstimmung am Mekong war ganz nett. Von Vorteil war hier auf jeden Fall, dass ich mich wieder mit Nahrungsmittel, wie Instant Noodles, eindecken konnte. Hier gibt es auffalland geschminkte Frauen und mit weisser Haut. Wieder werde ich auf meine braune Arme aufmerksam gemacht. Von Pakse aus habe ich eine Schlaufe ueber das Bolovan Plateau gemacht. Das hiess, das erste mal seit langem wieder in die Berge. Ueber 40 km ging es stetig von 100 Hoehenmeter auf 1200 Hoehenmeter hinauf. Dabei wurde es recht heiss. Immer wieder habe ich mich an einer Huette ausgeruht. Die Leute sind hier so geruhsam und schlaefrig, da findet man immer ein Plaetzchen, wo man sich hinzusetzen kann und hat dann direkten Kontakt zu dem Bergvolk. Maenner und Frauen haben irgend etwas zum Rauchen im Mund, Pfeifen oder in Bananenblaetter gewickelten Tabak. Ob das schmeckt?
Kurz bevor vor dem Tad Yuang Wasserfall ging noch ein ganz schoener Regenschauer nieder. Da oben auf uber 1000 Hoehenmeter war es recht kuehl, dass ich das erste mal seit der Mongolei mit Freuden meine Regenjache angezogen habe. Mein Fahrrad habe ich gerade so an einem Guesthouse abgestellt und bin zu Fuss den Kilometer bis zu dem Wasserfall gelaufen, eine ganz schoen rutschige Angelegenheit, die sich aber gelohnt hat. Endlich mal ein Wasserfall, der den Namen auch verdient hat.

Zwei Stroeme mit ganz schoen viel Wasser stuerzen recht weit in die Tiefe. Deas Gebiet um den Wasserfall ist sehr schon angelegt mit Wiesen, Blumenbueschen, Wege und Bruecken.

Nach einer Nacht, endlich mal wieder mit Bettdecke und ohne Ventilator oder Klimaanlage, gings weitere 10 Km bergauf nach Pakxong. Bei der Kuehle und mit dem Wind war es kein Problem. Auf dem Plateau gibt es hauptsaechlich Kaffeeplantagen und wunderbare Buesche mit gelben Blumen. Ansonsten war das Plateau schon komisch, man ist so hoch, sieht aber keine Berge, alles scheint eben zu sein.
So fuhr ich dahin, bis Tateng, im kuehlen Gegenwind, sanft huegelig. In Tateng zweigt die Strasse nach Sekong ab, nach Saravan geht gerade aus weiter. Grund fuer Busse anzuhalten, deswegen auch fuer viele Essensstaender lukrativ.


Fuer mich gings gerade aus weiter, aber auf unbefestigter Strasse, bergab ueber Stock und Stein, vorbei an rauchenden Bergvoelkern. Mit Mountainbike ohne Gepaeck waere es ein wahres Vergnuegen gewesen, so war es eine groessere Herausforderung. Nach ca 20 Km war auch das vorbei und ich war wieder wohlerhalten auf geteerter Strasse.
Mit Freuden hatte ich erfahren, dass es zu meinem naechsten Ziel, Tadlo, nur noch 6 km waren. Es ist ein kleines Resort, wieder mal mit einem kleinen Wasserfall.
Hier habe ich meinen ersten Elefanten auf der Reise gesehen.

Ob man dick ist oder nicht, haengt vom Standpunkt ab: stehst du neben einem Elefanten oder einer Gazelle.
Die teuren Lodges haben sehr schoen angelegte Gaerten mit fantastischen Blumen.





Meistens sind es billige Bungalows, aber da die Natur auch ohne grosses Zutun sehr schoen ist, sehr reizvoll.
Da meine Ruhetage in den letzten Wochen sehr zahlreich waren, bin ich gleich am naechsten Tag weiter, ueber Saravan und dann ca 75 km auf unbefestigter Strasse wieder zurueck an Mekong.
Bis Saravan war es recht geruhsam auf guter Strasse, auch der erste Teil der unbefestigten Strasse war gut befahrbar. Auch sonst war es sehr angenehm, kein Verkehr, nur ein paar Mopeds waren unterwegs. Ab und zu gab es Siedlungen, wo man zumindest Bananen bekommen hat. Nach ca 50 km war in naechster Naehe ein Fluss und man sah genau, dass die Strasse sich haeufiger unter Wasser befinden muss. Tiefe Spurrillen und Matsch haben das meiste der Strasse ausgemacht.
Zum Glueck gab es nicht Weit von der Einmuendung in die Hauptstrasse am Mekong ein Guesthouse und zum Glueck hatte ich noch Instant Noodles. Ich war nicht mehr in der Lage irgendwohin zum Essen zu gehen. Heisses Wasser konnte ich in der Unterkunft bekommen. Nach der Suppe schlief ich sofort ueber meinen Buechern ein.

Fuer alle, die sich fuer Zahlen interessieren, am naechsten Tag habe ich die 20000km erreicht.
Die naechsten 2 Tage ging es recht unspektakulaer auf der Haupstrasse, recht huegelig bei starkem Wind, zum Glueck nicht immer Gegenwind, bis Savanaketh. Dies ist die 3. groesste Stadt von Laos, was aber nichts zu sagen hat, es gibt eigentlich keine grossen Staedte hier. Diese hat auch nur ca 120 000 Einwohner, aber im Gegensatz zu Pakse hat sie einen gewissen Reiz, mir hat die Stadt auf Anhieb gefallen, wobei ich nicht genau sagen kann warum.
Nachdem ich in einem sehr netten, guenstigen und ruhigen Guesthouse untergekommen bin, habe ich mir gleich ueberlegt, ob ich nicht 2 Naechte hier bleiben soll. Nach einer Runde in der Stadt, gab es immer mehr Gruende noch einen Tag zu bleiben. 2 junge Fahrradfahrer aus Stuttgart waren im gleichen Guesthouse. Sie sind praktisch auch meine Strecke gefahren, das meiste aber mit dem Zug, von Moskau mit der Transib nach Peking und von dort weiter mit dem Zug nach Hanoi. Sie wollen aber auch bis Australien. Sie waren schon den zweiten Tag dort waren und wollten am naechsten Tag weiter. Da wir die selbe Route hatten, wussten wir, dass wir uns anderswo treffen werden.
Ich habe mich richtig ueber den "Ruhetag" gefreut, konnte endlich mal wieder einiges erledigen, da es hier alles und recht guenstig hatte. Seit ein paar Jahren gibt es wieder eine Bruecke ueber den Mekong nach Thailand, das macht sich schon sehr stark am Angebot deutlich. Mein Fahrrad habe ich dieses mal selber geputzt, all die Dreckklumpen vom Bolovan Plateua entfernt. Jetzt ist es sicher wieder ein Kilo leichter. In einem sehr guten Fahrradgeschaeft habe ich ein Oel bekommen. Ich war endlich mal wieder beim Friseur. In den Monaten seit dem letzten Besuch in Ukraine, wo mir der superkurzsovijetmaessige Haarschnitt verpasst wurde, hat sich doch einiges wieder auf meinem Kopf angesammelt. Ich war richtig froh, dies alles wieder los zu werden. So ging der Tag wieder sehr schnell rum und mit Ausruhen war nicht so viel, wie auf dem Bild am Tempel der Stadt.
Am naechsten Tag habe ich mich dann wieder gefreut, auf dem Fahrrad zu sitzen. Zuerst hatte ich Bedenken, wegen der langen Strecke, die mir bevor stand, aber es lief alles wie am Schnuerchen. Sanftes auf und ab, wieder starker Wind, ab und zu auch in den Ruecken. Nach dem Ruhetag war ich wieder recht fit und konnte die 135km durchfahren, ohne gross Pause machen zu muessen. Viel frueher als ich dachte war ich in Thakek. Nachdem ich mein Gepaeck im Travellers Lodge abgestellt hatte, konnte ich am Mekong Ufer der sehr schoenen Stadt beim schoensten Sonnenuntergang meine Nudelsuppe geniessen.

Am anderen Ufer ist schon Thailand.
Hier hat es das erste mal wieder viele Touristen. Die Berge mit Hoehlen ganz in der Naehe sind die Attraktion. Fuer mich bedeutete das recht nette Unterhaltung am Abend in der Lodge, bin dann aber am naechsten Tag ganz normal auf der Strasse weiter. Ich hatte solche Berge und Hoehlen schon in China und Vietnam und werde sie im Norden Laos auch noch haben.
Die naechsten 3 Tage bis Vientiane waren nicht so aufregend. Die Landschaft wurde schoener und huegeliger vor allem frueh morgens, wenn der Nebel aufstieg.

Spaeter, wenn der Nebel weg war, sah man dann auch ab und zu Berge. Taeglich kamen mir Reisende entgegen, entweder auf dem Fahrrad oder Motorrad, das erste mal seit der Mongolei. Hier koennen auch wieder Motorradfahrer mit dem eigenen Fahrzeug fahren. Solche Treffen sind dann immer recht nette, informative Pausen. Die meisten machen aber die Bangkok, Laos, Kambodscha, Bangkok - Runde.
In der letzten Nacht vor Vientiane konnte ich mal ausprobieren, ob die Leute von Laos wirklich so gastfreundlich sind wie es mir immer mitgeteilt wurde. Ich wusste, die naechste Uebernachtungsmoeglichkeit ist noch 30 km entfernt, die ich nicht unbedingt noch fahren wollte, vor allem da ich wusste, dass es dunkel sein wird, bis ich ankommen. Also habe ich mal angefangen im Dorf zu fragen, mit Handzeichen, wo man schlafen konnte. Allerdings bekam ich keine positiven Antworten. Sie haben mich in das naechste Dorf verwiesen. Da habe ich dann auch mal gefragt, wo man ein Zelt aufstellen kann. Wie ich spaeter erfuhr, war das keine gute Idee, denn im Zelt leben nur Fluechtlinge, die gibt es ja hier zu genuegen und die gehen dann auch nicht mehr.
Im dritten Dorf wurde ich dann doch noch recht nett eingeladen. Geschlafen wird hier auf Strohmatten. Auf die kommen Matrazen, die sich tagsueber zusammengerollt im Schrank befinden. Es gab genug Matrazen und Kissen fuer ein paar Gaeste, aber kein fliessend Wasser. In grossen Basseins wird das Regenwasser gesammelt. Als ich gesehen habe, dass darin ein Fisch schwimmt, habe ich beschlossen, dass es vielleicht besser ist zum Zaehneputzen Trinkwasser zu nehmen.
Je mehr ich mich der Hauptstadt Laos, Vientiane, naehrte, desto mehr habe ich eigentlich mit viel Verkehr gerechnet. Der blieb aber aus. Alles ist genau so geruhsam wie im Rest des Landes. Nur ein paar Baustellen habe in bisschen Staub aufgewirbelt.
Ca 10km vor der Innenstadt gab es auf einmal wieder Baguette-Sandwiches. Als ob es ein Gesetz gibt, dass diese Teile nur im Umkreis von ein paar kilometern einer Grossstadt verkauft werden duerfen. 100 km nichts und dann auf einmal wieder ein Stand nach dem anderen.
Da ich keine Telefonnummer von meinem Gastgeber hier hatte und sowieso die erste Nacht lieber in der Innenstadt bleiben wollte, habe ich mich zuerst mal auf die Suche nach einem Zimmer gemacht. So etwas hatte ich waehrend meiner ganzen 9 monatigen Reise noch nicht erlebt. Die ersten Hostels hatten alle schon aussen ein Schild haengen " Full". Und immer noch zogen Heerscharen von Rucksacktouristen durch die Strasse auf Zimmersuche. In einer Seitenstrasse fand ich noch ein kleines, sauberes, bezahlbares Einzelzimmer.
Nach einer Dusche streifte ich durch die Stadt, konnte ich mich mal wieder richtig schoen durchfuttern, durch die vielen Essensstaende in der Strasse.
Zum Glueck hat Chris, mein Gastgeber noch angerufen, so konnte ich am naechsten Tag aus der Innenstadt, weg von den Touristen, zu ihm ziehen. Er wohnt mit seiner Familie, Frau und 2 kleinen Kindern und 3 Hausangestellten, je ein Kindermaedchen pro Kind und einer Haushaelterin in einem relativ grossen Haus. Es war hier so unkompliziert, dass ich mich gleich recht wohl gefuehlt habe. Hier gab es freien Internetzugang, der diesen Blog ermoeglichte, gutes Essen und meine Waesche wurde gleich gewaschen. Einfach eine Oase wie man sich auf so einer Reise nur ertraeumen kann. Dazu kam noch, dass Chris sehr viel in Laos unterwegs ist, konnte mir gute Tipps fuer meine weitere Route geben.

Das einzige, was ich mir wirklich hier in der Gegend angeschaut hatte, war der Buddha Park. Ich wusste eigentlich nur, dass er am Mekong Sued Oestlich von Vientiane liegt. Also fuhr ich mal los, immer nah am Fluss. Nur, der Fluss macht hier eine ganz schoene Schlaufe, so dass ich auf einem kleinen "Dreckweg" irgendwo gelandet bin. Aber so lange es weiter ging, ging es weiter. Ausserdem war es sehr schoen, es gab viele kleine Huetten und alle hundert Meter ein Wat (Tempel), als ob vor dem Buddha Park ein Wat Park waere. Dank eines recht gut Englisch sprechenden Jungen, habe ich trotzdem den Buddha Park gefunden. Das schoene am dem Park ist, er hat ueberhaupt keine historische Bedeutung. Irgend ein fantasievoller Mensch hat ihn vor nicht allzu langer Zeit zusammen gestellt. Man kann einfach nur hingehen und gut finden oder nicht, muss nicht mehr darueber wissen.
Ich fand ihn hervorragend. Sehr fantasievoll und aeusserst schoen gelegen


Wirklich eine sehr schoene Anlage


Der Rueckweg ging dann auf direktem Wege, nicht mehr ganz so schoen dafuer mehr als doppelt so schnell.
An dem Tag ist mir das Kabel fuer die Halterung der Lenkradtasche gerissen. Einen besseren Moment haette es sich gar nicht aussuchen koennen. Chris hat mir gestern ein Kabel besorgt und heute eine spezielle Endung angebracht. Jetzt sitzt es wieder top, sogar besser als vorher, da das neue Kabel ein bisschen dicker ist.
Morgen kann es wohl genaehrt und gut ausgeruht
Richtung Norden in die Berge gehen, nach Luang Prabang.